E.-Gespräche Schule 08

Besonders eindrucksvoll die Erinnerungen von Fr. Dir. Charlotte Zuckriegl, geboren in Eisenerz und aufgewachsen in Graz, deren Volksschuljahre in die Kriegsjahre fielen und die gemeinsam mit ihrem Mann Generationen von Landler Schülern unterrichtet hat. Über die einstigen Schulgebäude, die Heizung der Klassenzimmer, Kinder - die nass und durchfroren vom langen Schulweg ankamen, Ungeziefer und die große Flexibilität, die von einem Junglehrer gefordert wurde bis hin zur Erstausstattung, primitiven Lehrbehelfen, Unterrichtsmethoden und der eigenen Schulzeit spannte sich der Bogen.
Werklehrerin Gerda Bartsch aus Wildalpen erzählte von der Einführung des Handarbeitsunterrichts auch für Knaben und der damit verbundenen Überzeugungsarbeit bei Eltern, vor allem bei Vätern und Großvätern. Schulbusfahrerin Everl Edlinger, die Jahrzehnte als guter Geist für die Fahrschüler und erste Ansprechperson zwischen Schule und Elternhaus fungierte, hat viel aus den Gesprächen der Kinder untereinander, ihren Sorgen und Anliegen erfahren.
Christine Grader, langjährige Kindergartentante in Landl berichtete vom Schulweg, vom Trödeln und Raufereien und den kleinen Bruder Seppi, der sich schämte - mit Mädchen heimzugehen.
Dir. Gertrud Hopfer, Dir. Gerda Moser und Dir. Barbara Wagner, erfahrene Pädagoginnen aus Landl und Hieflau - konnten mit einer Vielzahl an Bildern, Geschichten über Ausflüge, Schulveranstaltungen, Feiern, Unterrichtsmethoden und einer Charakteristik über die heutigen Schulkinder den gesellschaftlichen Wandel im heutigen Schulsystem gut darstellen.
Dr. Eva Graf und Fritzi Amort, Schulkolleginnen aus Großreifling, erinnerten sich an die nicht immer gerechte Behandlung von MitschülerInnen, Strafen und Streiche und einige lustige Episoden in der Klassengemeinschaft. Ein Schulranzen, viele Klassenphotos und ein sog. "Entlassungszeugnis" aus dem Hause Amort waren weitere Zugaben an diesem so lehrreichen Nachmittag.
Maria Amort als älteste Gesprächsteilnehmerin berichtete vom entbehrungsreichen Schullalltag ihrer Generation und vom Alltag der Mutter als Schuldienerin.

Wie immer gibt es Begleitliteratur - dem Thema entsprechend eine sehr umfangreich Nachlese aus der Literaturedition "Lebenszeichen", Hg. Von Fritzi Amort, erhältlich im Tourismusbüro Landl und schon bald im Internet die Gesprächsaufzeichnung unter www.museum-joanneum.at/bde.

Letzter Termin in der Reihe Erinnerungsgespräche:
"Um Beistand und Hilfe bitten" - Heiligenverehrung und Brauchtum im Bergbau, in der Land- und Forstwirtschaft
Freitag, 17. Oktober um 14.00 Uhr, Ort wird noch bekanntgegeben